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HAPPY HOUR
Jun, Akari, Sakurako und Fumi, alle in ihren Dreißigern, alle aus Kobe, alle scheinbar gut eingerichtet im Leben, sehen sich plötzlich gezwungen, ihren eingefahrenen Alltag zu überdenken. Jun überrascht mit der Ankündigung, sich scheiden lassen zu wollen, doch sie kann sich vor Gericht nicht gegen ihren Ehemann durchsetzen. Auf dem Rückweg von einem gemeinsamen Urlaub der Freundinnen verschwindet Jun – und Akari, Sakurako und Fumi gestehen sich endlich ein, dass auch sie längst erstarrt sind in lähmenden Gefühlsroutinen. Mit großer Beiläufigkeit und erzählerischer Ruhe entsteht so eine Skizze der patriarchalischen Gesellschaft, in der die Frauen vom Zwang zum Eheglück erdrückt werden. Ausgezeichnet beim Festival von Locarno, entwickelt HAPPY HOUR in seiner epischen Länge einen narrativen Sog, vergleichbar dem der besten US-Serien.
Meet the director

Ryûsuke Hamaguchi
Ryusuke Hamaguchi, geboren 1978, hat Abschlüsse von der Universität Tokio und der Kunsthochschule Tokio, wo er unter anderem bei Kiyoshi Kurosawa studierte. Zwischenzeitlich war er als Regieassistent tätig. Zu seinen Arbeiten gehört die gemeinsam mit Ko Sakai inszenierte Dokumentarfilmtrilogie TOHOKU TRILOGY (2011-2013), in der es um die Opfer des Erdbebens von 2011 geht – und, im dritten Teil, um die Tradition japanischer Volksmärchen.