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JAHRESZEIT DES NASHORNS
Nach 30 Jahren im iranischen Gefängnis für angeblich politische Dichtung wird Sahel entlassen. Weißbärtig und gebrochen macht er sich auf die Suche nach seiner Ehefrau Mina (Monica Bellucci), die im Glauben lebt, er sei lange tot. Die Erinnerung an seine Liebe und die gemeine Intrige, die sie zerstört hat, begleiten Sahel auf seiner Reise in die Türkei, während die Dämonen der Vergangenheit alle Beteiligten bis ins Heute hungrig verfolgen. Gespielt wird der gealterte Poet von Irans Schauspiellegende Behrouz Vossoughi, der in den Siebzigerjahren vor der Revolution als Steve McQueen des Iran galt.
Meet the director

Bahman Ghobadi
Bahman Ghobadi wurde 1969 in Baneh geboren, einer Stadt im iranischen Kurdistan nahe der iranisch-irakischen Grenze. Seine Kindheit war geprägt vom Ersten Golfkrieg, der die Familie auch zwang nach Sanandaj umzusiedeln. Nach seinem Schulabschluss zog es Ghobadi nach Teheran, wo er seine Karriere zunächst als Fotograf begann. Einige Zeit besuchte er das Iranian Broadcasting College, schloss dort aber nicht ab. Nach mehreren 8mm Kurzdokus gelang ihm 1999 der Durchbruch mit seinem hochgelobten Kurzfilm LEBEN IM NEBEL. Dieser gab auch seiner im darauf folgenden Jahr gegründeten Produktionsfirma Mij (Nebel) Film den Namen. Mij Film fördert und produziert seither kurdische Filme. Bahman Ghobadi: „Iran ist schon immer die Wiege für eine Vielzahl von unterschiedlichen ethnischen Gruppen wie Turkmenen, Kurden und Türken gewesen, und dennoch sind deren Stimmen kaum im iranischen Kino vertreten.“ Ghobadi selbst feierte mit dem ersten kurdischen Langfilm in der Geschichte des Iran ZEIT DER TRUNKENEN PFERDE (2000), sowie HALF MOON (2004) SCHILDKRÖTEN KÖNNEN FLIEGEN (2006) und PERSERKATZEN KENNT DOCH KEINER (2009) herausragenden Erfolge und gewann diverse internationale Preise, darunter die Caméra d'Or in Cannes, den Gläsernen Bären und Friedensfilmpreis auf der Berlinale, zweifach den Hauptpreis des Internationalen Filmfestivals in San Sebastian, den Index on Censorship Filmpreis und unzählige Publikumspreise weltweit. Bahman Ghobadi erzählt seit nun fast zwanzig Jahren Geschichten von seinem Volk, den Kurden. Typisch für iranische Filmemacher ist dabei das semi-dokumentarische Kino mit Laiendarstellern.