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L’ INSULTE
Wiegt eine Beleidigung unter Umständen so schwer wie ein Faustschlag? Toni ist Automechaniker, Yasser (exzellent: Kamel El Basha, Gewinner des Darstellerpreises in Venedig) ist Vorarbeiter auf der Straßenbaustelle unter dessen Fenster. Über eine Kleinigkeit geraten die beiden Männer in einen Streit, der schließlich vor Gericht und vor TV-Kameras den ganzen Libanon beschäftigen wird. Vom Zusammenleben zwischen Christen und Moslems, Libanesen und Flüchtlingen und den Traumata eines Landes erzählt diese oscarnominierte Gesellschaftsstudie.
Meet the director
Ziad Doueiri
Ziad Doueiri wurde 1963 in Beirut geboren, wuchs während des libanesischen Bürgerkriegs auf und ging mit 20 Jahren in die USA, um zu studieren. Er absolvierte ein Filmstudium an der San Diego State University und machte anschließend etliche Praktika in Los Angeles. Das führte zu einer Kamera-Assistenz bei Quentin Tarantinos RESERVOIR DOGS (1992). Doueiri blieb für ein paar weitere Filme bei Tarantino, sein letzter Job mit ihm - als erster Assistent des Kameramanns Guillermo Navarro - war JACKIE BROWN (1997). Im Jahr 1998 begann Doueiri dann selbst als Drehbuchautor und Regisseur zu arbeiten. Sein erster Film war DIE KINDER VON BEIRUT (1998), der gleich für den Besten fremdsprachigen Film bei den Oscars 1999 vorgeschlagen wurde. In den nächsten Jahren folgten die Spielfilme LILA DIT ÇA (2004) und THE ATTACK (2012), den er in Tel Aviv drehte, was ihm Schwierigkeiten mit den libanesischen Behörden einbrachte. THE ATTACK entstand nach einem Roman von Yasmina Khadra und holte den Internationalen Literaturfilmpreis bei der Frankfurter Buchmesse 2013, der Doueiri und seiner Frau Joëlle Touma gemeinsam verliehen wurde. Ziad Doueiri arbeitete auch für amerikanische und französische Fernsehsender: für Showtime inszenierte er eine Folge der Terroristen-Serie SLEEPER CELL (2005), für Canal+ mehrere Episoden der ersten Staffel von BARON NOIR (2016), an deren zweiter Staffel er gerade arbeitet. THE INSULT lief im offiziellen Wettbewerb der 74. Filmfestspiele in Venedig, gewann dort den Darstellerpreis. Außerdem wurde er für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert.