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AUS DEM LEBEN DER MARIONETTEN
Ein verheirateter Mann bringt eine Prostituierte um; farbig glänzt diese heiße Gegenwart. Dann der Diskurs – eine Vergangenheit, ein Nachdenken in Schwarz-Weiß. Welche Ehe muss das sein, die so einer führt? Kann ein Psychiater dem Sinnlosen Sinn geben? Was meinen die Freunde? Nicht das Entsetzen ist es, das hier lähmt – vielmehr scheint der Alltag so lebensfeindlich geworden zu sein, dass er sich nicht mehr auskosten, sondern nur noch sprengen lässt. Wenn jedoch die eine Marionette ihre Fäden durchschneidet, so zeigt Bergman, dann purzelt eine andere zu Boden in einer Welt voll mit all den faszinierenden Abscheulichkeiten, die das Bürgertum und seine Institutionen so zur Verfügung stellen.
Meet the director

Ingmar Bergman
Ingmar Bergman wurde 1918 im schwedischen Uppsala als Sohn eines Priesters geboren. Er gilt als einer der größten und einflussreichsten Regisseure der europäischen Moderne, zeigte sich als Sinnsucher (DAS SIEBENTE SIEGEL, 1957) und bohrte sich durch die Psyche des modernen Individuums (PERSONA, 1966). Immer wieder hat Bergman sich in seinen Filmen mit Repressivität und Zerfallserscheinungen innerhalb der bürgerlichen Institution der Ehe beschäftigt, so in DAS SCHWEIGEN (1963), SZENEN EINER EHE (1973) oder FANNY UND ALEXANDER (1982). Er lebte einige Jahre in München, inszenierte dort am Residenztheater und drehte neben AUS DEM LEBEN DER MARIONETTEN noch einen zweiten Film: DAS SCHLANGENEI (1977). Im Jahr 1997 erhielt er beim Festival in Cannes als erster Regisseur die äußerst seltene Ehrung mit einer „Palme der Palmen“.