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MANTA RAY
Im Osten Thailands trennt nur ein Fluss das Land von seinem Nachbarn Myanmar. Für die muslimische Minderheit der Rohingyas, die von der myanmarischen Regierung verfolgt werden und denen dieser Film gewidmet ist, scheint dieses Gewässer als Grenze leicht überwindbar. Diese Situation nutzt Phuttiphong Aroonpheng als Ausgangspunkt, um sich in seinem ersten langen Spielfilm des Flüchtlingsthemas in dokumentarisch anmutendem Realismus anzunehmen. Ein namenloser, thailändischer Fischer verbringt sein Leben damit, im Wald nach glitzernden Edelsteinen zu suchen, die er für die Jagd auf Manta-Rochen verwendet. Außerdem zieht er mit einer Gruppe aus Dorfbewohnern durch die angrenzenden Sümpfe, um Flüchtlinge aufzuspüren und umzubringen. Bei einem dieser Streifzüge findet er einen unter Mangroven liegenden sterbenden Mann und entschließt sich, diesen mit nach Hause zu nehmen und wieder aufzupäppeln. Da der Gerettete stumm zu sein scheint, erfährt der Fischer nichts von dessen Gründen zur Flucht, geschweige denn seinen Namen. Er benennt ihn kurzerhand nach dem thailändischen Popsänger Thongchai und macht es sich zur Aufgabe, ihn zu seinem Lebensbegleiter zu machen. Doch die moralische Verwandlung des Fischers scheint die anderen im Dorf zu provozieren. Von einem auf den anderen Tag ist er verschwunden. Obwohl Thongchai die Abwesenheit seines Freundes schmerzt, beginnt er mehr und mehr, das Leben seines Retters zu übernehmen, inklusive dessen blondgefärbten Haares und dessen Exfrau... Regisseur Aroonpheng hat zuvor auch als Kameramann gearbeitet und fängt hier in weiten, ruhigen Bildern das Leben des Flüchtlings und des Fischers ein. Ein melancholisch schöner Erstling.
Meet the director

Phuttiphong Aroonpheng
Phuttiphon Aroonpheng wurde 1976 in Bangkok, Thailand, geboren. Er studierte Schöne Künste an Bangkoks Silpakorn Universität. Als Regisseur drehte er einige Experimentalfilme, darunter den Kurzfilm FERRIS WHEEL (2015), der mit einigen Preisen ausgezeichnet wurde. Als Kameramann filmte Aroonpheng u.a. THE ISLAND FUNERAL (2015) und VANISHING POINT (2015). Sein Langfilmdebüt MANTA RAY wurde 2018 auf dem Filmfestival in Venedig als bester Film in der Reihe „Orizzonti“ ausgezeichnet.