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TOKYO!
Was passiert, wenn sich drei Meister des etwas anderen Kinos der widersprüchlichen Mega-Metropole Tokio annehmen? Antwort: ein Film, der in keine Schublade passt. Der notorische Grenzgänger Bong Joon Ho lässt einen Einsiedler aus dem gewohnten Leben ausbrechen. Allzeiträumer Michel Gondry dekonstruiert auf eine fantastische Weise eine noch junge Beziehung. Und Leos Carax fordert nicht nur die Einwohner Tokios mit einer grotesken Figur heraus, für deren Tabubrüche keine Sprache dieser Erde ausreicht. Drei Regisseure und drei Visionen einer Weltstadt, die aus den Fugen gerät, und der in ihr lebenden Menschen, die zwischen Stühlen, Pizzastapeln und Erdbeben nach dem letzten bisschen Sinn suchen.
Meet the director



Bong Joon Ho, Michel Gondry, Leos Carax
Bong Joon Ho (1. Foto) wurde 1969 in Daegu, Südkorea, geboren. Er studierte zunächst Soziologie an der Yonsei University in Seoul, bevor er ein zweijähriges Programm an der Korean Academy of Film Arts absolvierte. Schon sein erster Spielfilm HUNDE, DIE BELLEN, BEISSEN NICHT über einen Universitätsdozenten, der unliebsame Hunde entführt, wurde positiv von Kritikern aufgenommen und lief im Jahr 2001 auf dem FILMFEST MÜNCHEN. Seinen Durchbruch schaffte er mit seinem zweiten Film MEMORIES OF MURDER (2003) über eine reale Mordserie. Der satirische Monsterfilm THE HOST (2006) und der international besetzte Science-Fiction-Film SNOWPIERCER (2013) zählen mit jeweils mehr als neun Millionen Besuchern in Südkorea zu den 20 erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Sein neuester Film PARASITE (2019), der beim diesjährigen FILMFEST MÜNCHEN in der Reihe CineMasters läuft, gewann die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes.
Leos Carax (2. Foto) wurde 1960 in Suresnes, Frankreich, mit bürgerlichem Namen Alexandre Oscar Dupont geboren. Zunächst arbeitete er als Filmkritiker, bevor er unter dem Namen Leos Carax – ein Anagramm seines Vornamens Alex sowie Oscar – auch eigene Filme drehte. Sein Spielfilmdebüt gab er mit dem Liebesdrama BOY MEETS GIRL (1984). Schon damals spielte Denis Lavant die Hauptrolle, mit dem er anschließend noch viele Male zusammenarbeitete, darunter in dem Thriller DIE NACHT IST JUNG (1986), dem Drama DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF (1991) und der surrealen Kinohommage HOLY MOTORS (FILMFEST MÜNCHEN 2012).
Michel Gondry (3. Foto) wurde 1963 in Versailles, Frankreich, geboren. Einen Namen machte er sich zunächst mit Musikvideos für die unterschiedlichsten Künstler, darunter acht für die isländische Sängerin Björk. Schon mit seinem Spielfilmdebüt HUMAN NATURE – DIE KRÖNUNG DER SCHÖPFUNG (FILMFEST MÜNCHEN 2002), das abwechselnd auf der Polizei, im Kongress und im Jenseits spielt, bewies er filmischen Eigensinn. Der große Durchbruch gelang ihm mit VERGISS MEIN NICHT! (2004), das wie sein erster Film von Charlie Kaufman geschrieben wurde und von einem Paar handelt, das nach der Trennung die Erinnerungen aneinander auslöschen will. Zu seinen späteren Werken zählen die verspielt-surrealen Tragikomödien SCIENCE OF SLEEP – ANLEITUNG ZUM TRÄUMEN (2006) und DER SCHAUM DER TAGE (2013) sowie die Coming-of-Age-Komödie MIKRO & SPRIT (2015).