DAS UNHEIL
Filmfest 2017
ET: HAVOC
Frankreich, Bundesrepublik Deutschland 1972
Originalfassung
(Original: deutsch)
Regie: Peter Fleischmann
Reihe: Lights! Camera! Action!
Eine deutsche Kleinstadt Anfang der Siebzigerjahre: Der Pfarrerssohn Hille steht zum zweiten Mal vor dem Abitur – und er ahnt, dass er es wieder nicht schaffen wird. Gleichzeitig rücken andere, unheilvolle Probleme näher: Ein Chormädchen glaubt, von Hille schwanger zu sein. Seine Schwester Dimuth, angeblich ein erfolgreiches Fotomodell, kommt von ihrem Zuhälter verfolgt aus Rom zurück. Das schlesische Glockenfest seines Vaters droht zu einem politischen Debakel zu werden. Und das Unheil weitet sich aus: Dimuths ehemaliger Klassenkamerad Uli, der ein Praktikum in der städtischen Kläranlage absolviert, entdeckt Schwäne mit Geschwüren und tote Fische im Fluss und kommt in den vergifteten Fluten um. Zwei Schüler, die sich im Kirchturm verstecken, bereiten einen Terror-Anschlag vor.
Darsteller: Vitus Zeplichal, Reinhard Kolldehoff, Helga Riedel-Hassenstein, Werner Hess, Ingmar Zeisberg, Silke Kulik
Credits
Drehbuch: Peter Fleischmann, Martin Walser
Kamera: Dib Lufti, Colin Mounier
Schnitt: Odile Faillot, Directors Cut: Peter Fleischmann, Volker Schaner, Christian Troberg
Musik: Xhol
Ton: Karl Heinz Frank
Produzent*in: Peter Fleischmann
Regie: Peter Fleischmann
Redakteur: Thomas Worschech
Biografie

Peter Fleischmann, geboren 1937 in Zweibrücken, studierte Film in München (DIFF) und Paris (IDHEC) Für ALEXANDER UND DAS AUTO OHNE LINKEN SCHEINWERFER (1965) gewann er unter anderem den Deutschen Kinderfilmpreis. JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN (1969), seine bis heute bekannteste Regiearbeit, war einer der ersten internationalen Erfolge des Neuen Deutschen Films. 1969 gründete Fleischmann mit Volker Schlöndorff die Produktionsgesellschaft Hallelujah Film. 1980 wurde er zum Präsidenten des Europäischen Regieverbandes gewählt. In Fleischmanns Filmen geht es immer wieder um Außenseiter und die oft gewalttätige Reaktion der Gesellschaft. In DOROTHEAS RACHE (1974) kritisiert er die Pornoindustrie mit ihren eigenen Mitteln, der Polit-Thriller DER DRITTE GRAD (1975) mit Michel Piccoli und Mario Adorf zeigt ein Leben in Angst in einer Militärdiktatur. Der Science-Fiction Film ES IST NICHT LEICHT EIN GOTT ZU SEIN (1990) handelt vom Dilemma eines irdischen Wissenschaftlers auf einem fremden Planeten. Sein bislang letzter Film ist MEIN FREUND, DER MÖRDER (2006), eine Langzeit-Dokumentation über den Einbrecher und Safeknacker Bernhard Kimmel.