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ALL THE WAY
Bryan Cranston als Präsident Lyndon B. Johnson, kurz LBJ genannt: ein kerniger Texaner, der gerne verbal in die Vollen geht; gleichsam ein raffinierter Stratege, der genau weiß, welche Rhetorik gerade gefragt ist, um seinen Willen möglichst durchzusetzen. Nach dem Attentat auf John F. Kennedy in Dallas 1963, kommt Johnson, der Vize, automatisch an die Spitze der Macht. Er will nicht als „Zufalls-Präsident“ gelten, weshalb er eine zweite Amtsperiode anstrebt. Sein Wahlkampfmotto: „All the way with LBJ“. Auf seiner Agenda stehen vor allem die Bürgerrechte der Afroamerikaner, mit Martin Luther King, Jr. als Verbündeten, wobei der liberal gesinnte Johnson bei seinem Kampf für den Civil Rights Act auch auf schwarze Wählerstimmen schielt. Er jongliert gleich mehrere Bälle, oft virtuos – ein gewiefter Player, so wie Cranston, der Schauspieler, der den Player spielt – manchmal aber auch verzweifelt: Die Demokraten aus dem Süden werden Johnson wegen der Unterstützung schwarzer Rechte abspenstig. Das Civil Rights Movement radikalisiert sich zunehmend. In Vietnam intensivieren sich die Konflikte. Johnsons Ehefrau steht ihm treu zur Seite, auch wenn sein Tonfall mitunter ruppig wird. Ein Charmeur ist Cranstons LBJ dennoch, energetisch, mit Gefühl: Nicht nach Macht strebe er, meint der Präsident zu später Stunde: „alles, was ich will, ist Zuspruch und Liebe“. Cranston füllt die historische Figur durch sein facettenreiches Spiel mit Leben – schon auf der Bühne hat er diese Rolle gespielt, der HBO-Film ALL THE WAY basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück. Einen Tony-Award hat Bryan Cranston für seine Broadway-Performance bekommen, sein Präsidentenauftritt vor der TV-Kamera brachte ihm zahlreiche Preisnominierungen ein; letztlich ausgezeichnet wurde er mit einem Satellite Award und einem Screen Actors Guild Award. The winner takes it all: Johnson wird zum zweiten Mal Präsident – große Glücksgefühle nach der Wahl, zumindest für ein paar Momente.
Der Eintritt ist frei. Bitte sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Tickets – direkt hier im WebShop oder an unseren Filmfest-Kassen im Gasteig.
Meet the director

Jay Roach
Jay Roach wurde 1957 in Albuquerque, New Mexico, geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Stanford University in Kalifornien, machte dann seinen Abschluss in Filmproduktion an der University of Southern California. Er wurde insbesondere als Komödienregisseur bekannt, drehte u.a. drei AUSTIN POWERS-Filme (1997, 1999 und 2002) und MEET THE PARENTS (2000). Er widmete sich zudem politischen Stoffen: Der HBO-Film RECOUNT (2008) handelt von den turbulenten Vorgängen der US-Präsidentschaftswahl 2000, als zwischen George Bush und Al Gore entschieden wurde und die Stimmen in Florida nachgezählt werden mussten. GAME CHANGE – DER SARAH-PALIN-EFFEKT (2012), erneut gedreht für HBO, handelte von der McCain/Palin-Präsidentschaftskampagne im Jahr 2008 und wurde zu einem der meistgesehenen Filme in der Geschichte von HBO. Im gleichen Jahr kam DIE QUAL DER WAHL in die Kinos, Roachs politische Satire über das Wahlkampf-Aufeinanderprallen zweier Kongressabgeordneter in North Carolina, dargestellt von Will Ferrell und Zach Galifianakis. Nach dem Biopic TRUMBO (2015) über den titelgebenden, unter Kommunismus-Verdacht stehenden Drehbuchautoren drehte Jay Roach ALL THE WAY (2016), basierend auf dem Theaterstück gleichen Namens. Sowohl in TRUMBO als auch in ALL THE WAY übernahm Bryan Cranston die Hauptrolle.