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DIE FRAU OHNE KOPF
Verónica fährt auf einer einsamen Landstraße. Ihr Handy klingelt. Sie ist für einen Moment abgelenkt und stößt mit etwas zusammen. Und fährt dennoch einfach weiter. Ein Tier? Oder ein Mensch? Wie betäubt treibt die Frau fortan durch den Alltag. Ihr Ehemann und der Rest der Familie spielen den Vorfall herunter, Schuldgefühle werden nicht zugelassen. Doch dann macht die Feuerwehr eine grausame Entdeckung. Martel inszeniert diese bürgerliche Verstörung meisterhaft und kritisiert unterschwellig die unmoralischen Selbstschutzmechanismen der argentinischen Mittelklasse.
Meet the director

Lucrecia Martel
Lucrecia Martel wurde 1966 in Salta im Norden Argentiniens geboren. Als Teenager filmte sie immer wieder ihre große Familie. 1986 zog Martel nach Buenos Aires, um zunächst Kommunikationswissenschaften und dann Film an der Avellaneda Experimental (AVEX) und der Escuela Nacional de Experimentación y Realización Cinematográfica (ENERC) zu studieren. Nach einer Reihe von Kurzfilmen, darunter REY MUERTO (1995), der auf zahlreichen internationalen Festivals mit Preisen ausgezeichnet wurde, begann sie, Dokumentationen fürs Fernsehen zu drehen. Für ihr Drehbuch zu LA CIÉNAGA (2001) erhielt sie den Sundance Filmmakers Award und bei der Berlinale 2001 den Alfred-Bauer-Preis für das beste Debüt. Zu ihren Filmen gehören außerdem LA NIÑA SANTA (2004), LA MUJER SIN CABEZA (2008) und ZAMA (2017), bei denen sie das Drehbuch schrieb und Regie führte. Ihre Filme wurden unter anderem in Cannes, Berlin, Venedig, Toronto, New York, Sundance und Rotterdam gezeigt. Zudem gab es bereits mehrere Retrospektiven zu ihrer Arbeit auf Filmfestivals sowie renommierten Institutionen wie die Universitäten in Harvard und Berkeley sowie dem London Tate Museum oder dem Lincoln Center in New York. Martel gehört zu den wichtigsten lateinamerikanischen Filmemacherinnen.