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LES MISÉRABLES
Seit kurzem arbeitet Stéphane für die Verbrechensbekämpfung im Pariser Außenbezirk Montfermeil. Zusammen mit seinen erfahrenen Kollegen Chris und Gwada patrouilliert er die Gegend, die von Spannungen zwischen lokalen Banden geprägt ist. Ihre Methoden orientieren sich dabei eher an den Gesetzen der Straße als am Lehrbuch – auch in ihrer unhinterfragten Selbstherrlichkeit, Staat und Gesetz zu repräsentieren und selbst bei unbegründeten Übergriffen und Akten der Gewalt stets im Recht zu sein. Genau das wird ihnen jedoch zum Verhängnis, als sie während einer versuchten Verhaftung per Drohne aufgenommen werden. Die Anspielungen von Regisseur Ladj Li auf Victor Hugos berühmten Roman „Les Misérables“ und die Verortung der Handlung am gleichen Schauplatz ist dabei kein Zufall. Denn wenig hat sich in den letzten 150 Jahren für die sich auf der Straße herumtreibenden Jugendlichen verändert. Insgesamt ist Ladj Li ein eindrücklich realistisches Porträt der Pariser Vorstädte und ihrer eskalierenden Mechanismen von Gewalt und Gegengewalt geglückt, das mit dem Preis der Jury auf den Filmfestival von Cannes ausgezeichnet wurde.
Meet the director
Ladj Ly
Ladj Li wurde 1980 geboren. Er wuchs in dem Pariser Vorort Montfermeil auf. Mit seinem Debüt-Langspielfilm LES MISÉRABLES, der auf seinem gleichnamigen Kurzfilm (2017) basiert, gelang ihm sogleich der Sprung in den Wettbewerb von Cannes, in dem er mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Zuvor hatte er bereits mit CRONIQUES DE CLICHY-MONTFERMEIL (2017) eine Dokumentarfilmreihe über seinen Wohnort gedreht. Ladj Li ist Mitglied des Künstlerkollektives Kourtrajmé*, das kürzlich seine eigene Filmschule gründete, um junge Filmemacher*innen auszubilden.