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Das Lebensgefühl der 70er in München durch die Augen eines der stilprägendsten Filmemacher dieser Zeit
Aufbruchsstimmung, Strukturwandel, Emanzipation: Über Ausschnitte seiner Filme wie LIEBE, SO SCHÖN WIE LIEBE (1971), SYLVIE (1973), IDOLE (1976) oder AMORE (1978) erzählt Klaus Lemke seine Geschichte des nunmehr ein halbes Jahrhundert zurückliegenden, für München so prägenden Jahrzehnts und sagt dabei Sätze wie: „Wir dachten damals alle, das Leben würde uns aus der Hand fressen, dann wurden wir in den 80ern selbst zum Futter.“
Meet the director
Klaus Lemke
Klaus Lemke wurde 1940 in Landsberg an der Warthe geboren. Er wuchs in Düsseldorf auf, arbeitete unter anderem als Asphaltierer. Studium der Kunstgeschichte und Philosophie – nach sechs Semestern abgebrochen. Regieassistenzen in München 1963 und 1964, u. a. bei Fritz Kortner. Schrieb für die Zeitschrift „Film“, drehte sechs Kurzfilme im Kontext der „Neuen Münchner Gruppe“. Etablierte sich bald als der „König von Schwabing“. 1967 legte er seinen ersten Langfilm 48 STUNDEN BIS ACAPULCO vor. Drehte einiges fürs Fernsehen. Sein erster Film für den WDR sorgte 1968 für einen Skandal: BRANDSTIFTER setzte sich direkt mit dem Berliner Kaufhausanschlag von Gudrun Ensslin und Andreas Baader auseinander. Zu Lemkes Handschrift gehört der Verzicht auf ausgearbeitete Drehbücher, die Lust am Echten und Rohen, die Arbeit mit Laiendarstellern. Mit Cleo Kretschmer und Wolfgang Fierek drehte er mehrere Filme, darunter AMORE (1978), der den Grimme-Preis gewann. Legendär: Lemkes in Hamburg gedrehter Film ROCKER von 1972. Weitere Filme wie DIE RATTE (1992) oder DANCING WITH DEVILS (2008) wurden ebenfalls in Hamburg gedreht. SCHMUTZIGER SÜDEN (2010) handelte dann von einem jungen Mann aus Hamburg, der in München schöne Frauen verführen will und merken muss, dass die Zeiten sich geändert haben. 2014 wurde Klaus Lemke beim FILMFEST MÜNCHEN mit einer Reihe seiner Hamburger Filme geehrt. UNTERWÄSCHELÜGEN (2016), MAKING JUDITH (2017), BAD GIRL AVENUE (2018), NEUE GÖTTER IN DER MAXVORSTADT (2019) und EIN CALLGIRL FÜR GEISTER (2020) feierten jeweils ihre Premiere auf dem FILMFEST MÜNCHEN.