Hier spielt die Musik
BORN TO BE WILD – EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF
Foto: DIDI Zill
Manchmal ist ein Lied mehr als nur ein Lied. So auch bei „Born to Be Wild“. Der Hard-Rock-Klassiker war 1968 nicht nur ein weltweiter Hit und machte die Band Steppenwolf über Nacht berühmt. Er wurde auch durch den Kultfilm EASY RIDER zu einer Hymne für Freiheit. Der Dokumentarfilm BORN TO BE WILD – EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF erzählt die Geschichte der Gruppe mit deutschen Wurzeln und lädt dabei zu einer Zeitreise ein. Ein nicht minder spannendes Zeitdokument ist WILD STYLE, das uns in das New York der 80er mitnimmt und von den Anfängen der dortigen Hip-Hop-Kultur erzählt. Zahlreiche Größen wie Fab Five Freddy, Lady Pink oder Grandmaster Flash sind dort zu sehen und zu hören, zusammen mit den Einblicken in die damalige Graffiti-Szene entsteht ein lebendiges, mitreißendes Porträt.
JAKOBS ROSS
Foto: Sava Hlavacek
LES JOURS HEUREUX
FOTO: Laurence Grandbois Bernard
SISTERQUEENS
Wie Hip-Hop heute aussieht, zeigt der Dokumentarfilm SISTERQUEENS. Darin lernen wir drei Freundinnen zwischen 9 und 11 kennen, die an dem gleichnamigen Rap-Projekt im Berliner Wedding teilnehmen. Über mehrere Jahre begleiten wir die drei und sehen zu, wie sie mit dem Projekt wachsen und zu jungen Künstlerinnen werden, die sich zunehmend selbstsicher in einer von Geschlechterklischees bestimmten Welt bewegen. Auch andere Filme im diesjährigen Programm setzen sich mit Geschlechterrollen in einem musikalischen Umfeld auseinander. So erzählt das starbesetzte Schweizer Drama JAKOBS ROSS von einer hochmusikalischen jungen Frau im 19. Jahrhundert, die davon träumt, Musikerin zu werden und zu studieren. Diese Träume muss die Magd jedoch begraben, als sie schwanger und mit einem Knecht zwangsverheiratet wird. Besser ergeht es der Protagonistin in dem kanadischen Film LES JOURS HEUREUX über eine Dirigentin, die kurz vor ihrem Durchbruch steht. Auch sie muss lernen, sich selbst zu behaupten, etwa gegenüber ihrem Vater, der als ihr Agent maßgeblich ihr Leben bestimmt.
ALLEN SUNSHINE
IM ROSENGARTEN
FOTO: Neufilm
Während die obigen Filme alle von aufstrebenden Musiker:innen erzählen, deren Karriere und Kreativität gerade richtig Fahrt aufnehmen, stellen zwei andere die Frage: Was, wenn es nicht mehr wirklich läuft? IM ROSENGARTEN kombiniert die künstlerische Krise eines Popstars mit einem privaten Wendepunkt: Sein Vater, den er viele Jahre nicht gesehen hat, liegt im Koma, dafür taucht eine bislang unbekannte Halbschwester auf. Die Annäherung der beiden wird zu einer nachdenklichen Suche nach Identität und Heimat, die sie durch das ganze Land führt. ALLEN SUNSHINE hingegen handelt von einer Flucht, die die Titelfigur, früher ein großer Player im Musikgeschäft, in eine abgelegene Waldhütte zieht. Dort wird, im Zusammenspiel mit einer unerwarteten Begegnung, ein Tonstudio zur Möglichkeit, Schmerz und Trauer zu verarbeiten. Musik ist hier nicht nur Ausdruck eines individuellen Gefühls, sondern wird auch zu einem verbindenden Element, das einen die Welt ganz neu erfahren lässt.
Wer übrigens selbst Musik erleben will: Im Rahmen von CineYou findet am 28. Juni 2024 von 17 bis 24 Uhr die Junge Nacht statt, bei der es viel zu sehen und zu hören gibt – darunter die Künstlerin Su Steinmaßl, die das Musikprogramm des Münchner Technolabels Public Possession um eine Visual Performance erweitert. Am 4. Juli gibt es außerdem eine Karaoke-Nacht, bei der Ihr Euer eigenes musikalisches Talent unter Beweis stellen könnt.